SP, Grüne und AL fordern günstigere Kitas

Ein neues Vorstosspaket möchte die städtischen Betreuungsbeiträge für Kita-Plätze in der Stadt Zürich deutlich erhöhen und die Information für den Zugang der Familien zum Kita-Angebot erleichtern. Das stärkt die Kaufkraft der Bevölkerung und verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Gute und bezahlbare Kinderbetreuungs-Angebote sind elementar für die Vereinbarkeit für Familie und Beruf. Die Stadt Zürich hat in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Massnahmen ergriffen, um genügend Kita-Plätze zu schaffen und beteiligt sich an den Betreuungskosten. Im Sommer 2024 stimmte der Gemeinderat zudem einer Vorlage von Sozialvorsteher Raphael Golta zu, um die Arbeitsbedingungen und die Betreuungsqualität auch in den privaten Kitas zu verbessern.

Finanzielle Belastung bleibt hoch

Doch trotz der städtischen Betreuungsbeiträge bleibt die Kinderbetreuung für die Zürcher Familien sehr teuer. Dies liegt auch daran, dass der Bund und der Kanton Zürich – anders als andere Kantone – sich nicht an der Finanzierung beteiligen. Die Betreuungskosten sind so, wie die steigenden Mieten und höheren Lebenshaltungskosten, eine starke Belastung für die Zürcher Bevölkerung.

 

SP-Gemeinderat Marcel Tobler sagt: «Die Kita-Kosten drücken vielen aufs Portemonnaie. Wir müssen die Elternbeiträge darum nun deutlich senken, um auch den Mittelstand stärker zu entlasten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu stärken.»

 

Die städtischen Betreuungsbeiträge sollen mit einer parlamentarischen Initiative erhöht und das einkommensabhängige Modell neu progressiv ausgestaltet werden. Gemeinderat Moritz Bögli von der AL erläutert: «Mit einer Progression werden die städtischen Beiträge sozialer ausgerichtet, sodass die unteren Einkommen stärker profitieren.»

Beispiel-Rechnungen pro Kind mit subventioniertem Platz
Beispiel-Rechnungen pro Kind mit subventioniertem Platz

Weitere Massnahmen geplant

Das Vorstosspaket sieht noch weitere Massnahmen vor. So führt Anna-Béatrice Schmaltz, Gemeinderätin der Grünen, aus: «Die Bevölkerung sollte proaktiv darüber informiert werden, welche Beiträge ihnen zustehen und die Abwicklung muss möglichst unbürokratisch ablaufen. Das ist wichtig, damit alle, die auf Betreuungsbeiträge angewiesen sind, diese auch wirklich erhalten.»

 

Ein Vorstoss sieht zudem vor, dass Familien mit mehreren Kindern zusätzlich entlastet werden. Gemeinderätin Lisa Diggelmann von der SP sagt dazu: «Wer zwei Kinder hat, zahlt heute doppelt so viel für die Betreuung. Das fällt stark ins Gewicht und belastet diese Familien überproportional. Wir möchten darum, dass die Betreuung ab einem zweiten Kind günstiger wird.»

Frühkindliche Förderung stärken

Mit einem Berichtspostulat fordern SP, Grüne und AL ausserdem eine Auslegeordnung zum Thema frühkindliche Förderung, um die Kinderbetreuung im Vorschulalter in der Stadt Zürich inhaltlich und organisatorisch weiterzuentwickeln. Hintergrund ist, dass im frühen Alter die Entwicklung der Kinder zentral ist, und eine frühe Förderung stark zur Chancengleichheit beiträgt.