Die Nationalratskandidierenden der SP 6 stellen sich vor

11 Menschen aus der SP 6 kandidieren auf den Nationalratslisten der SP. 3 auf der Hauptliste, 8 auf Unterlisten. Wir stellen sie euch vor.

Marco Denoth (48)

«VERDICHTETES BAUEN IST SEHR NAH BEI VERDRÄNGUNG»

Du bist 48 Jahre alt und seit 24 Jahren bei der SP. Das ist die Hälfte deines Lebens. Fühlt sich das langsam so an wie eine Ehe mit der Partei?

So habe ich mir das noch gar nie überlegt! Es war schon besonders, weil mein Beitritt damals noch in Chur geschah und die SP dort einen anderen Stellenwert oder eine andere Rolle hatte als hier in Zürich. Es war enorm spannend, die Entwicklung der Partei mitzuverfolgen und auch meine eigene Rolle darin zu finden.

 

Auf deiner Website steht, du seist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Danach kam das ETH-Studium, heute bist du Geschäftsführer und bekannter Politiker. Wie blickst du darauf zurück?

Dass ich das so erleben durfte, hat mich sicher geprägt. Meine Eltern haben auf vieles verzichtet, um ihren Söhnen das Studium zu finanzieren. Sie haben selbst keinen Hochschulabschluss. Das hat mir einen Blickwinkel auf Themen wie Chancengleichheit gegeben, für den ich sehr dankbar bin. Ich finde aber nicht, dass alle in die Kanti gehen sollen. Viel wichtiger ist mir die gleiche Achtung aller Berufsgattungen und der Einsatz für lebenswerte Löhne für alle.

 

Du bist Teil einer städtischen Baukommission und selber Bauleiter. Wie kann man sich linke Stadtentwicklung vorstellen?

Es fängt bei mehr bezahlbarem Wohnraum an und geht bis hin zu einer ökologischen Stadt. Für die Ökobilanz ist das urbane Leben sehr gut – man lebt auf engerem Raum als auf dem Land, hat somit kürzere Arbeitswege, braucht kein Auto und es braucht keine Kanalisationsleitung bis zum letzten Weiler. Aber Städte müssen auch wachsen und das birgt Konfliktpotential. Verdichtetes Bauen ist sehr nah bei Verdrängung – oder Gentrifizierung, wie man heute sagt. Das ist ein Konflikt, für den es noch wenige Lösungen gibt.

 

In Zürich und auch in anderen Städten nimmt die Wohnungsnot drastisch zu, die Mieten explodieren. Im bürgerlichen Parlament tut sich derweil eher etwas für die Vermieter. Was willst du als Nationalrat dagegen unternehmen?

Das Mietgesetz ist enorm vom Hauseigentümerverband getrieben und man muss da vehement dagegenhalten. Wir Linke haben gute Argumente dagegen. Mein Gebiet ist aber eher die Raumplanung. Das Recht auf Boden ist in der Schweiz fast ein Heiligtum. Man kann auf seinem eigenen Grundstück ohne Rücksicht auf gesellschaftliche oder soziale Bedürfnisse tun und lassen, was man will. In Deutschland heisst es: Eigentum verpflichtet. Hier ist es eher: Eigentum rentiert. Hier braucht es viel Kraft, um umzugestalten.

 

Seit 20 Jahren engagierst du dich auch für die Anliegen queerer Menschen. Diese werden noch heute auf offener Strasse angegriffen. Wie gehen dein Mann und du damit um?

Es macht uns sehr betroffen. Wir haben das Glück, dass wir beide 1.90 Meter grosse Männer sind, die auch als Männer gelesen werden. Es traut sich niemand, uns anzugreifen. Aber wir sind da die Ausnahme. Ich versuche beispielsweise mit Clubbesitzer*innen zu reden und sie zu sensibilisieren. Die queere Bewegung hat viele Fortschritte gemacht, aber dafür gibt es auch immer wieder Rückschritte, wie jüngst an den Pride-Veranstaltungen in Berlin und Wien, wo Anschläge vereitelt werden mussten. Umso schöner sind Abende wie die Nominationsveranstaltung der SP-Queer-Liste: Da erschien alles: von jung bis alt, von Frau bis Mann und von hetero bis queer und es enstand ein enormes Zusammenhaltsgefühl. Das hat mich stolz gemacht auf unsere Partei. Wenn es also eine Ehe ist mit der SP, dann eine glückliche.

Nevin Hammad (27)

«INTERSEKTIONELLER FEMINISMUS IST NOCH NICHT BREIT VERANKERT»

Was hat dich politisiert? Wann war das?
Es war sicher prägend, dass ich in einem linken Haushalt aufgewachsen bin. Meine Mutter ging bei jeder Abstimmung an die Urne, nach meinem 18. mit mir im Schlepptau. Mein Vater ist Palästinenser und das hat mir immer aufgezeigt, wie verschieden Lebensrealitäten sind. Er hat mir von Racial Profiling erzählt, dass ich immer auf meine Papiere aufpassen soll und das Rassismus überall vorkommt. Politik und ihre Konsequenzen waren für mich nie abstrakt, sondern etwas sehr Reales. Als Teenie wurde ich dann an einer WG-Party dazu überredet, der JUSO beizutreten.

 

Bei der JUSO hattet ihr 2019 ein siebensprachiges Plakat für die Nationalratswahlen. Wieso möchtest du auch Personen erreichen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist?
Dass wir möglichst viele Menschen aller Herkünfte ansprechen müssen, steht ausser Frage. Sie sind genauso Teil unserer Gesellschaft, Menschen mit Migrationshintergrund sind stark unterrepräsentiert in der Politik und werden von rechter Seite gerade während Wahlen und Abstimmungen als Feindbild statt als Mitmenschen dargestellt. Dagegen müssen wir uns wehren. Und das endet nicht bei diesen Wahlen, für echte Demokratie müssen wir endlich das Stimmrecht für alle einführen.

 

Du sitzt nicht nur in der GL der SP Kanton Zürich, sondern auch im Vorstand des Vereins Palestine’s Children. Wie kam es dazu?
Die Organisation kenne ich durch meine Eltern schon mein ganzes Leben, der Präsident der Organisation ist der ehemalige Arabischlehrer meiner Mutter. Der Verein unterstützt in zwei Bereichen: Man kann eine Patenschaft übernehmen und zum Beispiel einem Kind den Kindergarten im Flüchtlingslager oder einer Studentin einen Uniplatz in der Westbank finanzieren. Zudem finanzieren wir Projekte mit, die Frauen und Kinder unterstützen, beispielsweise eine Beratungsstelle für Betroffene häuslicher Gewalt oder Weiterbildungen für Hebammen.

 

A propos Frauen: Kürzlich wurden die SP Frauen Zürich neu gegründet; du fungierst als Co-Präsidentin. Was habt ihr vor?
Ich bin sehr glücklich darüber! Wir haben einen tollen Vorstand, mit dem wir momentan herausfinden, welche Projekte wir verfolgen werden. Wir möchten auch auf kantonaler Ebene feministische und intersektionelle Politik angehen und bündeln. Zudem geht es mir auch um interne Sensibilisierung und Förderung. Es gibt viele Sektionen, die punkto Gleichstellung noch nicht an dem Punkt sind, an dem wir sein möchten. Gerade das Thema intersektioneller Feminismus ist noch nicht breit verankert. Und auch bei der SP gibt es noch strukturelle Hürden, die dazu führen, dass weniger FINTA kandidieren, obwohl sie aktiv sind.

 

Vor #MeToo hat in der Schweiz niemand gross über Feminismus geredet. Seit dann hat sich die Bewegung stetig weiterentwickelt. Wo siehst du die wichtigsten Anliegen heute?
Das ist so schwierig zu beantworten! Als wir den Vorstand der SP Frauen Zürich gewählt haben, hat sich wieder gezeigt, wie divers die Anliegen sind und wie viel es auf so vielen Ebenen noch zu tun gibt. Für mich ist es wichtig, dass man die Zusammenhänge sieht. Wenn man über Feminismus redet, muss man auch über Kapitalismus reden und über unsere Strukturen. Einzelne Forderungen, wie eine Elternzeit und eine gute Rentenrevision, sind extrem wichtige Ziele, aber es geht auch immer um das Big Picture und grundlegende Systemkritik. Gleichstellung bedeutet nicht nur gleiche Bezahlung wie die Männer und weniger Aufwand für Care-Arbeit für alle.

 

Als Vertreterin der Gen Z: Wie stehst du eigentlich zu Social Media?
Ich glaube, ob ich schon Gen Z bin steht zur Debatte. Zu Social Media: Ich hasse diese Plattformen von ganzem Herzen – ausser TikTok, das liebe ich. Ich finde die Selbstdarstellung unangenehm. Ich veröffentliche nicht so gerne Details aus meinem persönlichen Leben. In einem Wahlkampf ist das aber etwas anderes, da geht es primär um die Inhalte, es geht nicht darum, dass ich das schönste und spannendste Leben habe.

Severin Meier (33)

«WIR BRAUCHEN UNBEDINGT MEHR ELTERNZEIT»

Du hast in Oxford studiert, Praktika in Singapur und New York absolviert und in Rom gearbeitet. Warum zog es dich immer wieder in die Schweiz zurück?

Ich bin im Kreis 6 aufgewachsen, danach durfte ich in sieben Jahren in sieben Städten arbeiten und studieren. Das war eine wunderschöne Erfahrung, aber meine Freund*innen und meine Familie waren halt hier. Zudem wusste ich, dass ich mich wieder in der Politik engagieren möchte. Und zwar dort, wo ich herkomme.

 

Du bist nicht nur Nationalratskandidat, sondern auch noch Fachreferent für Aussen- und Sicherheitspolitik bei der SP-Bundeshausfraktion. Was kann man sich darunter vorstellen?

Meine Hauptaufgabe ist die inhaltliche Vorbereitung der aussenpolitischen sowie der sicherheitspolitischen Kommissionen des National- und Ständerates. Die Mitglieder beraten dort oft komplexe Dossiers – etwa zu Themen wie Entwicklungszusammenarbeit, Europapolitik oder dem Ukrainekrieg. Ihr Zeitbudget ist jedoch begrenzt. Ich liefere ihnen die nötigen Hintergründe und eine politische Einschätzung, die ihnen die parlamentarische Arbeit erleichtern. Zudem entwerfe ich die Vernehmlassungsantworten und Parteipapiere der SP Schweiz im Bereich der Aussen- und Sicherheitspolitik.

 

Du sitzt zurzeit für die SP6 im Gemeinderat. Was gefällt dir daran? Warum hast du nicht für den Kantonsrat kandidiert?

Was mir am Gemeinderat besonders gefällt, ist der direkte Bezug zum täglichen Leben. Im Gemeinderat entscheiden wir über deine Strasse, dein Tram, deine Schule, deinen Strom und dein Spital. Die Debatten finden auf Schweizerdeutsch statt, alles ist näher. Die Leute können sich etwas darunter vorstellen und somit ist auch die Stimmbeteiligung höher als bei den Kantonsratswahlen. Was mir natürlich auch sehr gefällt, ist der Fakt, dass wir in Zürich eine linke Mehrheit haben – im Parlament und in der Exekutive. Wir können wirklich etwas gestalten, was die Arbeit spannend macht.

 

Erst kürzlich kam dein zweites Kind zur Welt. Wie regelt ihr das mit der Vereinbarkeit? Was muss diesbezüglich in der Schweiz geschehen?

Meine Frau und ich arbeiten beide zwischen 80 und 100 Prozent. Ich versuche, jeden Freitag frei zu nehmen und hatte das Glück, bei der SP acht Wochen Vaterschaftsurlaub zu kriegen – andere haben nur zwei. Es war enorm wichtig, in dieser Anfangszeit dabei zu sein. Aber es war auch viel zu wenig. Wir brauchen unbedingt mehr Elternzeit. Und es braucht finanziellen Support bei den Kitas. Wenn Menschen Eltern werden, verdienen sie tendenziell noch nicht sehr viel. Es macht keinen Sinn, dass sie in dieser Zeit finanziell derart geschröpft werden.

 

Deine Mutter führt den feministischen Verlag Xanthippe. Wurdest du feministisch erzogen?

Absolut und ich bin sehr dankbar dafür. Es hat mir ein paar Dinge in die Wiege gelegt, die andere Männer zuerst erkennen oder erlernen mussten. Mir war es zum Beispiel immer wichtig, Beziehungen in jeder Hinsicht auf Augenhöhe zu führen. Trotzdem bin immer wieder erstaunt, wie fest die gesellschaftlichen Strukturen auch für mich gelten. Wenn ich etwas sage, ist das nicht schlauer als das, was meine Kolleginnen sagen. Aber ich merke, dass man mir als Mann eher zuhört. Das irritiert mich.

SP Queer (Liste 27)

Florin Schütz:

«KÄMPFE VERBINDEN STATT GEGENEINANDER AUSSPIELEN»

Die SVP hat den Kampf gegen «Woke-Wahnsinn» und Co. entdeckt und schürt Hass gegen die queere Community. Das hat reale Konsequenzen: Vorlesestunden für Kinder brauchen Polizeischutz, die Existenz von trans und nonbinären Personen wird in Frage gestellt, die junge SVP wünscht uns in offiziellen Statements in die Psychiatrie.

 

Das bereitet mir Sorgen. Nicht nur, weil unsere Sicherheit gefährdet ist, sondern auch, weil der Diskurs derzeit von Rechts dominiert wird: Statt Probleme und Forderungen unserer Community zu thematisieren, müssen wir uns «verteidigen», dass Gendern nicht unser Hauptthema ist und dass wir die Arbeiter*innen zwischen all dem LGBT-Zeugs imfall nicht vergessen haben.

 

Dabei wäre es unsere Aufgabe aufzuzeigen, dass diese angeblichen Widersprüche schlicht herbeigelogen sind; dass wir Kämpfe verbinden müssen statt gegeneinander auszuspielen. Deshalb kandidiere ich auf der Liste der SP queer – für eine offensive queerfeministische, antifaschistische und antikapitalistische Politik.

Noa Huber:

«EIN ZEICHEN GEGEN ANFEINDUNGEN SETZEN»

Mir ist es wichtig, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gleichberechtigt sind. Gerade in letzter Zeit haben Anfeindungen gegenüber queeren Menschen zugenommen und einige Entwicklungen in unseren Nachbarländern sind besorgniserregend. Sich für queere Rechte einzusetzen und ein Zeichen gegen diese Anfeindungen zusetzen war meine ausschlaggebend Motivation für die Kandidatur.

Laure Stadler:

«ALLE FACETTEN DER COMMUNITY FEIERN»

Vor wenigen Jahren habe ich bemerkt, dass ich Menschen unabhängig vom Geschlecht anziehend finde. Es war ein Blitzgedanke, der für mich wenig änderte: Ich war 30, stand mit beiden Beinen fest im Leben, geprägt von feministischen Ideen und meiner bodenständigen Heimatstadt Winterthur.

 

Umso deutlicher habe ich wahrgenommen, wie anders die Welt sich mir gegenüber nun verhielt. Es war, als wäre ich nicht um eine Facette reicher geworden, sondern als wäre ich nur noch queer. Kein gutes Gefühl, besonders nicht im aktuellen gesellschaftlichen Klima. Ich will mich nicht daran gewöhnen.

 

Ich kandidiere auf der Liste der SP Queer. Wir treten an, um alle Facetten der Community zu feiern und die Wahrnehmung queerer Menschen so differenziert zu gestalten, wie das für die Mehrheitsgesellschaft selbstverständlich ist.

 

Dafür brauche ich Dich. Das Zeichen, das die SP mit der Queer-Liste setzt, muss ein starkes sein. Wirf die Liste ein oder panaschiere auf die Hauptliste.

SP 60+ (Liste 24)

János Blum:

«ICH VERSTEHE MICH ALS VERMITTLER UND BRÜCKENBAUER»

Ich wurde nicht durch die Antiatomkraft-, die Umweltschutz- oder die Friedensbewegung politisiert. Aufgewachsen in Budapest während des kalten Krieges, entstanden meine Sympathien zur Sozialdemokratie wegen Willy Brandt, Bruno Kreisky und Olof Palme. Meine Familie flüchtete in die Schweiz. Nach der Einbürgerung trat ich 1985 in die SP6 ein. In der Partei übte ich verschiedene Funktionen aus: Co-Präsident der Sektion, Vizepräsident der Stadtpartei, Geschäftsleitungs-Mitglied der Kantonalpartei und – bis heute – Mitglied der Finanz- und Wirtschaftskommission der SPS.

 

Meine Interessen galten der Wirtschafts- und der Kulturpolitik.  Beruflich war ich in der Finanzbranche, bei Rückversicherern, Beratern und bei der Zürcher Kantonalbank tätig, zuletzt – bis zu meiner Pensionierung – als Mitglied des Präsidiums. Was mich immer irritierte, ist das fehlende Interesse und Verständnis von verschieden Kreisen füreinander: Akademie, Politik, Medien, Wirtschaft, Kunst. Ich habe zu allen diesen eine Affinität und verstand mich schon immer als Vermittler, als Erklärer, als Brückenbauer. In zahlreichen Gremien spielte ich diese Rolle erfolgreich und würde meine Fähigkeiten gerne in die SP-Fraktion in Bern einbringen.

Verena Maag:

«WIR MÜSSEN MEHR TUN, UM DEN KLIMAKOLLAPS ABZUWENDEN»

Was mir politisch am meisten unter den Nägeln brennt, ist die herannahende Klimakatastrophe. Für viele Länder des Südens sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits jetzt existenzbedrohend.

 

Es ist absehbar, dass die zunehmende Erderwärmung auch bei uns vermehrt zu gesundheitlichen Problemen führt. Im letzten Jahr gab es in Europa 61’000 Todesfälle, die durch den Klimawandel verursacht wurden. Ältere Menschen und insbesondere Frauen leiden besonders unter Hitzestress und sind von der hitzebedingten Sterblichkeit am meisten betroffen. 90% der Hitzetoten betreffen über 65-Jährige.

 

Hitzewellen werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz als drittgrösste nationale Bedrohung eingestuft. Trotz eindeutiger Faktenlage macht die Schweiz nicht genug, um den Klimakollaps abzuwenden. Wenn wir das Ziel erreichen wollen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssen wir mehr tun.

 

Die Klimakrise stellt für die kommenden Generationen eine sehr grosse politische Herausforderung dar. Als Public Health-Fachfrau möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Erde auch in Zukunft für Mensch und Tier bewohnbar bleibt.

Alberto Cerri:

«DIE WIRTSCHAFT, MUSS DIE NATÜRLICHEN GRENZEN ACHTEN»

Die Schweiz soll demokratischer, sozialer, progressiver und klimaneutraler werden. Dafür brauchen wir eine starke SP in Bern. Die SP60+ Liste leistet einen wichtigen Beitrag dazu. Als ich angefragt wurde zu kandidieren, musste ich nicht lange überlegen.

 

Als NR werde ich mit vielen Fragen konfrontiert, die uns aktuell beschäftigen. Meine Positionen in Stichworten:

 

  • Europa: JA zum Beitritt in die EU bei gleichzeitigem Lohnschutz in der Schweiz.
  • Neutralität: Wir haben heute einen weitgehenden militärischen Schutz durch die umliegenden NATO-Staaten; Unsere “Neutralität” ist so nicht mehr haltbar.
  • Migration: Solidarische Haltung mit den Migranten, Investitionen in die Ursprungsländer, um dort die Lebensbedingungen zu verbessern.
  • Klima & Naturschutz: Ja zu den alpinen PV-Anlagen, Ja zu den Windrädern, Ja zur Geothermie, Ja zu einem massvollen Ausbau der Wasserkraft, aber noch viel wichtiger: Effizienz steigern (z.B. thermische Gebäudesanierungen) und Suffizienz anstreben (müssen wir wirklich immer mehr von allem haben?).

Meine Leidenschaft, die Kreislaufwirtschaft, beschäftigt mich auch beruflich sehr. Sei es Recycling, Wiederverwendung, Reparatur oder Vermeidung, es gibt in der Schweiz auf regulatorischer Ebene noch viel zu tun!

 

Meine Vision ist, in der Schweiz die soziale Kreislaufwirtschaft zu realisieren; eine Kreislaufwirtschaft, welche die natürlichen Grenzen respektiert, die für die Bedürfnisse der Menschen da ist und nicht nur der Gewinnmaximierung dient.

Ueli Keller:

«FÜR EIN GERECHTERES UND NACHHALTIGERES ZUSAMMENLEBEN»

Unsere Stimme im Parlament in Bern muss stärker werden. Damit die Politik Rahmenbedingungen schafft, welche den Menschen und der Natur angemessen sind, die ein gerechteres und friedlicheres, ein nachhaltigeres und zukunftstauglicheres Zusammenleben verwirklichen. Die Köpfe, die Ideen und das Programm der Sozialdemokratischen Partei machen das zusammen mit ihrer Stimme möglich.

 

Mit meiner Kandidatur ein paar zusätzliche WählerInnen zu mobilisieren und Stimmen zu gewinnen, die unserer Hauptliste der SP einen zusätzlichen Sitz ermöglichen können, das ist meine Motivation. Mit 18 Jahren Parlamentserfahrung im Gemeinderat und Kantonsrat und meinem Engagement für Wohnungspolitik auf Bundesebene im Vorstand des schweizerischen Verbandes der gemeinützigen Wohnbauträger ‚wohnbaugenossenschaften schweiz‘ ist das handwerkliche Rüstzeug für Parlamentsarbeit auf Bundesebene durchaus vorhanden – zum Einsatz wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kommen.

Noëmi Holtz:

«KONSEQUENTE FRIEDENSPOLITIK AUF ALLEN EBENEN»

Zwei Drittel Männer und nur ein knappes Drittel Frauen folgten dem Aufruf zur Liste der SP 60+. Dem will ich etwas entgegensetzen: Macht kommt von machen, möglichst umsichtig machen. Für diese Macht – auch die der Gleichstellung – mache ich mich stark.

 

Meine Schwerpunkte:

  • EU Beitritt: Horizon, das Förderprogramm der EU für Forschung und Innovation, soll für die Jungen zugänglich sein; Die Forschung braucht den Anschluss an die EU. KI-Regelungen, Gesundheitsvorsorge und vieles mehr kann die Schweiz alleine nicht bewältigen, auch Klimaveränderungen machen an der Grenze nicht halt. Wir brauchen das Friedensprojekt Europa, die Schweiz kann dazu viel beitragen.
  • Die Schweiz hat Besseres zu liefern als Waffen. Die Unsummen für das Militär sind in Bildung, Umweltschutz, Sozialhilfe etc. zukunftsträchtiger investiert. Die SP soll sich für eine konsequente Friedenspolitik stark machen, auf allen Ebenen.
  • Ausbildung reicht nicht. Wir brauchen eine Bildung, die sozialdemokratische Werte verwirklicht.

Ich wünsche mir eine SP frei von Populistischem, dafür mit Engagement für Klimaschutz im Realen – und auch im übertragenen Sinn, im Umgang mit Andersdenkenden.