Neugasse: Die SBB muss jetzt einen Schritt machen

Ein Drittel gemeinnützige Wohnungen auf dem Neugasse-Areal sind nicht genug. Das hat der Gemeinderat bereits vor zwei Jahren klargestellt. Leider hat sich die SBB seither praktisch nicht bewegt. Die SP bringt deshalb ein neues Kompromiss-Angebot ein.

Vor drei Jahren hat der Gemeinderat klargestellt, dass ein Drittel gemeinnützige Wohnungen auf dem Neugasse-Areal nicht ausreichen: Eine breite Allianz von SP, Grünen, AL, GLP und EVP forderte, dass 50% der Wohnungen auf dem Neugasse-Areal dauerhaft gemeinnützig vermietet werden sollen. «Wir brauchen in Zürich nicht noch mehr Wohnungen für 5’700 CHF, wie sie die SBB an der Europaallee erstellt hat», stellt SP-Gemeinderätin Anjushka Früh klar. «Die Bevölkerung braucht mehr Wohnungen, die dauerhaft bezahlbar bleiben.»

SBB bewegt sich praktisch nicht

Leider hat sich die SBB seither nur minimal bewegt. So sind im vorliegenden Vertrag weiterhin nur 33% der Wohnungen gemeinnützig. Zwar anerkennt die SP, dass der «mittlere Drittel preislich limitierter Wohnungen» nun konkreter ausgestaltet ist, als in der letzten Vorlage. «Wohnbaupolitisch ist dieser «mittlere Drittel» aber nicht nachhaltig, weil die Preisbindung schon nach 40 Jahren ihre Wirkung verliert und sie danach ebenfalls zu Marktpreisen vermietet werden können», erläutert Anjushka Früh, «Wir sind es nachfolgenden Generationen schuldig, dass möglichst viele Wohnungen dauerhaft gemeinnützig sind. Hätte man in den 80er Jahren «preislich limitierte» Wohnungen statt Genossenschaftswohnungen realisiert, gäbe es heute noch weniger bezahlbare Wohnungen in der Stadt Zürich.»

SP bietet Hand für Kompromiss

Um die aktuelle Blockade zu lösen, bringt die SP nun ein weiteres Kompromissangebot in die Verhandlung ein: 40% der Wohnungen sollen dauerhaft gemeinnützig sein – so viele wie die Stadt mit der neuen gesetzlichen Möchlichkeit für preisgünstigen Wohnraum (§ 49b PBG) auf dem Neugasse-Areal selbständig verfügen könnte. Darüber hinaus wären folglich nur noch 26% der Wohnungen preislich limitiert. Der letzte Drittel würde wie geplant zu «Marktpreisen» vermietet. «Die SP bietet weiter Hand für einen Kompromiss», stellt Anjushka Früh klar. «Aber auch die SBB muss jetzt einen Schritt machen. Nach den Luxus-Wohnungen an der Europa-Allee, ist sie das der Bevölkerung schuldig.»